Die Geschichte meiner Fotoausrüstung

2008 wurde ich Pressewart beim örtlichen Hundesportverein und konnte in dieser Funktion meine damals neu erworbene DSLR-Fotoausrüstung zum Einsatz bringen, um über die verschiedenen Veranstaltungen im Verein nicht nur im Wort, sondern auch im Bild berichten zu können.

Ausgestattet mit einer Nikon D40, dem zugehörigen Kit-Objektiv 18-55 und einem nachgekauften Teleobjektiv, ein Sigma 70-300 APO, sammelte ich zwei Jahre lang fotografische Erfahrungen, hauptsächlich im Verein, aber auch bei anderen Gelegenheiten.

2010 beschloss ich schließlich, das Hobby ernsthafter zu betreiben und meine Ausrüstung zu erneuern. Nach Recherchen im Internet, u. a. im DSLR-Forum, entschied ich mich für die Anschaffung einer Nikon D90. Der Vorteil der gleichen Kameramarke war – zumindest theoretisch -, dass die vorhandenen Objektive weiterverwendet werden konnten.

Da mir die Brennweite des Kit-Objektivs zu kurz war (55mm), entschied ich mich nach einiger Überlegung dafür, es durch ein in der Gebrauchtbörse des DSLR-Forums gekauftes Nikkor 18-70 zu ersetzen. Leider war mir auch das zu kurz, also verkaufte ich es wieder und schaffte mir ein neues Nikkor 18-105 VR an. VR ist bei Nikon die Bezeichnung für den ins Objektiv eingebauten Bildstabilisator, der ein Verwackeln bei Freihandaufnahmen verhindern soll. Um gleich Nägel mit Köpfen zu machen, ersetzte ich anschließend das Sigma-Teleobjektiv durch ein kostengünstig per Internet in den Niederlanden gekauftes Nikkor 70-300 VR.

Mit dieser neuen Ausrüstung fotografierte ich im April 2010 bei einer zweitägigen Obedience-Prüfung. Dabei kam hauptsächlich das Teleobjektiv zum Einsatz, da man bei Hundesportveranstaltungen mehr oder weniger abseits vom Geschehen bleiben muss, um die Hunde und Hundeführer auf dem Platz nicht zu stören. Somit kann man sich oft auch die eigene Position nicht aussuchen und ist manchmal gezwungen, unter ungünstigen Bedingungen seine Bilder zu machen.

Noch mit dem Sigma-Teleobjektiv hatte ich versucht, Actionbilder von Sammy, meinem Magyar Vizsla, zu machen. Ich warf z. B. seinen Ball, brachte mich zackig in Position und fotografierte ihn dann dabei, wie er mit dem Ball im Maul auf mich zu raste. Ähnliches versuchte ich auch mit anderem Spielzeug, Dummys usw. Sammy ist von diesem Spiel übrigens sehr angetan und ein äußerst angenehmes Fotomodell!

Schnell erkannte ich, dass die Actionfotografie hohe Anforderungen an Kamera und Objektiv stellt, wenn man entsprechende Ergebnisse erwartet. Leider konnte die D90 diese Anforderungen nur eingeschränkt erfüllen. Warum das so ist, ist mit wenigen Worten schlecht zu erklären. Es hängt vor allem mit dem Autofokus-Modul der Kamera zusammen. Leider galt das Gleiche für meine beiden Objektive: Bei beiden reichte die Autofokus-Geschwindigkeit nicht aus, um sich schnell und abrupt bewegende Motive wie Hunde zuverlässig einfangen zu können.

In Anbetracht dieser gewachsenen Anforderungen musste ich die Anschaffung meiner D90-Fotoausrüstung leider als Fehlkauf verbuchen. Wie war das noch mit dem teuren Lehrgeld, das man bezahlen muss? …

Nachfolger der D90 wurde eine D300s, womit ich endgültig in Nikons Profisegment gelandet war. Bei den Objektiven probierte ich es zunächst mit einem Sigma 70-200 2.8.

Die Kamera stellte einen Quantensprung im Vergleich zur D90 dar, ich war und bin mit der D300s sehr zufrieden. Für das Objektiv galt das nur bedingt. Es war zwar dem Nikkor 70-300 VR bei der Actionfotografie überlegen, brachte mir aber immer noch nicht die Ergebnisse, die mir vorschwebten.

Jetzt wurde mein Hobby richtig teuer… Nachfolger des Sigma 70-200 wurde im Oktober 2010 nämlich das Sportteleobjektiv von Nikon schlechthin, das Nikkor 70-200 2.8 VR. Da diese Preisklasse meine Schmerzgrenze endgültig überschritt, hielt ich nach gebrauchten Exemplaren Ausschau und wurde bei eBay fündig. Die Ware nahm ich persönlich in Empfang, um mein Risiko zu minimieren. Glücklicherweise war der Verkäufer seriös und das Objektiv im einwandfreien Zustand.

Mit dem Nikkor-Tele gelang es mir erstmalig, Actionfotos in Profiqualität zu machen, und zwar ohne Wenn und Aber. Im Gegensatz zum Sigma-Tele passt die Schärfe bei Offenblende jetzt auch am langen Ende (also bei 200mm).

Am 7. November 2010 fand im örtlichen Hundesportverein die Herbstprüfung (Begleithunde, VPG und FH) statt. Als Pressewart wollte ich wie gewohnt Fotos machen und hatte mich am Vortag dazu entschieden, das Nikkor-Tele einzusetzen. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellen sollte! Am Tag der Prüfung herrschte nämlich regnerisches, kaltes und düsteres Herbstwetter – eine echte Herausforderung! Da die D300s und das Nikkor 70-200 VR abgedichtet sind, riskierte ich es, im strömenden Regen zu fotografieren. Mangels Licht waren hohe ISO-Werte (teilweise bis ISO 3200) erforderlich, um ausreichend kurze Verschlusszeiten realisieren zu können. Wählt man für bewegte Motive nämlich eine zu lange Verschlusszeit, tritt Bewegungsunschärfe auf. Zusätzlich zu den hohen ISO-Werten musste ich eine relativ große Blende einstellen, nämlich f/4.0.

(Je kleiner die Blende, desto größer die Zahl, und je größer die Blende, desto kleiner die Zahl!)

Normalerweise nehme ich für Hundesportfotos, auf denen Hundeführer und Hund scharf abgebildet werden sollen, Blende f/5.6 oder f/6.3. Hier zeigte sich erneut die Klasse des Nikkors, das bei f/4.0 eine Schärfe produziert wie andere Objektive erst bei kleineren Blenden!

Die angesichts der widrigen Umstände durchaus sehenswerten Bilder von dieser Veranstaltung waren lange Zeit in meiner Galerie für Hundesportfotos (2014 von mir gelöscht) zu sehen.

Meine Fotoausrüstung umfasst zurzeit neben dem Nikkor 70-200 VR die folgenden Objektive:

Außerdem besitze ich noch ein externes Blitzgerät von Nissin, das aber sehr selten zum Einsatz kommt.