In eigener Sache III

Nachdem wir den Schock durch diese schlimme Erfahrung überwunden hatten, suchten wir Ersatz für Luca. Recherchen im Internet brachten mich auf die Hunderasse Magyar Vizsla. Luca war ein Pointer-Mix gewesen, also ein Jagdhund. Wie Pointer sind auch Vizsla Jagdhunde und gehören wie diese zur Kategorie der Vorstehhunde. Somit war ich bereits mit einigen rassetypischen Verhaltensweisen vertraut und hatte mich darüber hinaus als Mitglied mehrerer Jagdhundeforen im Internet über Jagdhunde im Allgemeinen und Vizsla im Speziellen eingehend informiert. Somit traute ich mir zu, den Anforderungen dieser Rasse gerecht zu werden, was sich dann auch bewahrheitete.

Erstes Foto von Sammy

So kam Magyar Vizsla Sammy zu uns. Durch Sammy wurde ich mit dem Hundesportbazillus infiziert. Zunächst absolvierte ich mit ihm die restlichen Unterrichtsstunden, die ich in einer privaten Hundeschule noch für Luca gebucht hatte. Parallel dazu besuchten wir die Welpenstunde beim VfH Weilheim und anschließend weitere Kurse. Zuletzt hatte ich es mit Sammy im Obedience-Sport bis in die höchste Klasse 3 geschafft.

Seit 2008 bin ich im Besitz des swhv-Grundausbildungsscheins (früher Sachkundenachweis genannt), seit 2010 Inhaber des swhv-Basistrainerscheins und des swhv-Obedience-Trainerscheins und seit 2011 Inhaber des swhv-Team-Balance-Trainerscheins nach Ekard Lind und des swhv-Obedience-Ringstewardscheins. Beim VfH Weilheim war ich von 2008–2014 ehrenamtlich als Pressewart, von 2011–2014 als Obedience-Trainer und von 2010–2016 als Basiswart tätig. Bei der swhv-Kreisgruppe 11 übte ich von 2011-2014 das Amt des Zweiten Vorsitzenden und zusätzlich des Pressewarts aus. Seit 2017 gehöre ich keinem Hundesportverein mehr an.

Im März 2012 zog der Chesapeake Bay Retriever Buck bei uns ein. Der Zeitpunkt erwies sich im Nachhinein als denkbar ungünstig, da im April mein Privatleben durch die Trennung von meinem damaligen Lebenspartner aus den Fugen geriet. Im September musste ich dann auch noch Pino einschläfern lassen, dessen schlechter Gesundheitszustand fast meine ganze Aufmerksamkeit gefordert hatte. Insofern muss ich Buck einiges nachsehen und kann froh sein, dass er sich trotz allem zu einem alltagstauglichen Begleithund entwickelt hat. Für meine hundesportlichen Ambitionen mit ihm bedeuteten diese Umstände jedoch das Aus.

Anders als Sammy macht Buck es mir in der Ausbildung schwer. Sammy ist ein Team-Player, während Buck lieber eigenständig arbeitet. Kommandos stellt er so lange infrage, bis er absolut davon überzeugt ist, dass es für ihn keine Möglichkeit gibt, sie zu umgehen. Beim Arbeiten verliert er schnell das Interesse, wenn nicht genau das gefordert ist, was er in dem Moment möchte. Meine Aufgabe besteht somit darin, ihn davon zu überzeugen, dass dem so ist.

Für Obedience ist Buck außerordentlich talentiert, aber schwer zu motivieren. Die retriever-typische Dummy-Arbeit ist mit ihm nicht möglich. Agility stand kurz auf seinem Stundenplan, wurde von mir aber wieder gestrichen. Mantrailing erwies sich als genau das Richtige für ihn. Beim Mantrailing werden Personen anhand ihres Individualgeruchs vom Hund gesucht. Buck kann seine Nase einsetzen, muss seine grauen Zellen anstrengen und bestimmt, wo es langgeht. Er führt dabei im Wesentlichen mich!

Bei der Spezial-Rassehunde-Ausstellung im September 2012 in Winnenden errang Buck die Bewertung VV1 in der Jüngstenklasse. Bei weiteren Ausstellungen zeigte sich allerdings, dass er für einen Chesapeake-Rüden in seiner Altersklasse zu zierlich war. Damit wurde das Ausstellen für mich uninteressant.

Nach Pinos Tod stieß Ende November 2012 der Dalmatiner Yogi neu dazu. Yogi ist schön, intelligent, selbstbewusst und für Vieles leicht zu begeistern. Er ist aber auch sehr eigen und sehr aktiv. Laufen, Stöbern und – leider – auch Jagen ist alles für ihn! So war er im Freilauf schon nach kurzer Zeit nicht mehr abrufbar und muss daher immer an der Leine bleiben. An der Leine wiederum zieht er ständig. Er erinnert mich in vielem an Pino, ist im Gegensatz zu Pino aber draußen unkontrollierbar. Mir kommt es so vor, als ob er die vielen Reize, die dort auf ihn einstürmen, nicht verarbeiten kann. Er bekommt dann diesen „irren“ Blick und taucht in seine eigene Welt ab. Um zu ihm durchzudringen, muss ich ihn schon anschreien. Dementsprechend macht Yogi mir draußen keine Freude, zumal er auch fremden Hunden gegenüber völlig gaga ist.

Im April 2014 musste ich Sammy nach kurzer, schwerer Krankheit einschläfern lassen. Somit verblieben mir noch Buck und Yogi. Mit dieser Konstellation hatte ich erst sehr viel später gerechnet. Sammy war nicht einmal 9 Jahre alt geworden! Auch Jahre später denke ich immer noch oft an ihn und bin für die wunderschöne Zeit mit ihm dankbar.

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