IRAS/NRAS Karlsruhe 2012

Am Freitag, den 9. November 2012, reiste ich mit Sammy und Buck in Karlsruhe an, wo an den darauffolgenden beiden Tagen die Internationale Rassehundeausstellung (IRAS) und die Nationale Rassehundeausstellung (NRAS) stattfanden, zu denen ich Buck in der Jugendklasse angemeldet hatte.

Wir wohnten im Hotel Aviva, in dem ich bereits im letzten Jahr im Rahmen der Ausbildung zum Team-Balance-Trainer mit Sammy zu Gast gewesen war. Für Buck war es das erste Mal in seinem Leben, dass er in einem Hotel war, und für mich war es das erste Mal mit dem Duo Sammy und Buck. Das Hotel war wegen der Hundeausstellung mit vielen Ausstellern samt ihren Vierbeinern belegt, sodass dort richtig was los war. Sammy und Buck gehörten dabei zu der Kategorie tierischer Gäste, die nicht unangenehm auffielen, sehr zu meiner Erleichterung.

Das Hotel ist für Hundebesitzer praktisch, da Hunde keinen Aufpreis kosten und direkt gegenüber der Karlsruher Wildpark ist, in dem man gut Gassi gehen kann. Allerdings ließen Zimmer und Service diesmal sehr zu wünschen übrig. Im letzten Jahr war noch alles einwandfrei gewesen.

Samstag, IRAS

Am Samstag erlebte ich mit der IRAS meine erste große Hallenausstellung, die in der Messe Karlsruhe stattfand. Die Aussteller parkten auf P3 in der grünen Wiese. Da Regenwetter herrschte, keine tolle Sache. Schon nach wenigen Stunden hätte man überall problemlos Schlammbäder nehmen können. Während die Einweisung zum Parken noch gut organisiert war, begann danach das Chaos. Weder war ersichtlich, wo wir Aussteller hineingehen konnten oder sollten, noch gab es irgendwelche sonstigen Informationen. So quetschte ich mich unnötigerweise durch eine der Drehtüren – mit Rucksack auf dem Rücken und großem Faltkennel und Falthocker auf der Sackkarre – und Buck an der Leine, für den alles das erste Mal in seinem Leben war! Aber wir schafften es ohne Blessuren und stellten uns anschließend in einer Schlange an – wie sich herausstellte in der für das Publikum, das Karten kaufen wollte 🙁 Also ab in die nächste, die richtige Schlange, wo uns noch eine Frau anpöbelte. Quälend langsam näherten wir uns der Einlasskontrolle. Anschließend herrschte wieder Ratlosigkeit – viele, wie auch ich, wussten nicht, wohin. Also wieder in einer Schlange angestellt und wieder in der falschen. Wir hätte stattdessen direkt in Halle 2 hineingehen können.

Als wir dazu endlich kamen, herrschte dort bereits großes Gedränge. Es war kaum ein Durchkommen mit der Karre und Buck. Ständig kamen uns andere Aussteller mit ihren Karren entgegen, die in der Halle herumirrlichterten. Ich war zunehmend genervt. An „unserem“ Ring, Ring 9, angekommen, konnte ich gerade noch meinen Kennel aufbauen und den Hocker hinstellen. Dort war schon fast alles dicht, die Kennel standen in vier Reihen mit einer schmalen Gasse dazwischen. Dieses Bild herrschte an allen Ringen. Die Zuschauer konnten somit kaum was sehen.

Da die Curly Coated Retriever und die Flat Coated Retriever vor uns an der Reihe waren, mussten wir ziemlich lange warten. Die Rüden in der Jugendklasse – also wir mit Startnummer 206 😉 – eröffneten den Reigen der wenigen Vertreter der Rasse. Buck zeigte sich im Ring sehr sicher, er bewegte sich gut (moves well). Er posierte zur abschließenden Beurteilung perfekt mir gegenüber (ohne Hilfen, ohne Leckerli), parallel zum Richtertisch, wobei sich die Richterin sehr viel Zeit nahm. Hut ab vor meinem standfesten Chessie-Buben!

Das Ergebnis war enttäuschend und auch ein wenig ärgerlich (siehe unten). Wir wurden mit Sehr gut bewertet (kein Vorzüglich und somit auch keine Anwartschaft) und belegten – mangels Konkurrenz – in unserer Klasse Platz 1.

Die Bewertung im Wortlaut: 10 months, masculine, good size, well proportional, would prefer a better lay back of shoulders und he needs a year or two to mature but shows a lot of promise, ex head + bone + feet, correct top line, ex. tail + quarters, moves well, not in sufficient coat condition today. ex. temperament, come back, when he’s grown up.

Übersetzt: 10 Monate alt, maskuline Erscheinung, gute Größe, gute Proportionen, Schultern sollten weiter hinten getragen werden (Anm.: wäre bei einer breiteren Brust der Fall) und er braucht noch ein bis zwei Jahre, ist aber sehr vielversprechend, exzellenter Kopf + Knochen + Beine, korrekte Rückenlinie, exz. Rute und Winkelungen, bewegt sich gut, Fellqualität reicht heute nicht aus. Exz. Temperament, kommen Sie wieder, wenn er erwachsen ist.

Den Hinweis, dass Buck noch ein bis zwei Jahre brauche und ich wiederkommen solle, wenn er erwachsen sei, finde ich befremdlich, schließlich sind wir in der Jugendklasse gestartet, in die Buck mit seinen 10 Monate gerade erst hineingerutscht ist. Dass ein Rüde in diesem Alter nicht aussehen kann wie ein dreijähriger Rüde, versteht sich von selbst. Die negative Bewertung seiner Fellqualität kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Das konnte die Richterin des Folgetags offensichtlich auch nicht, die zum genau gegenteiligen Urteil kam.

Da meine Laune wegen dieser enttäuschenden Bewertung im Keller war, verließ ich die Ausstellung nach Ausgabe der Papiere um kurz nach 15 Uhr. Beim Hotel angekommen, ging ich erst einmal lange mit Sammy und Buck im Park Spazieren, damit die beiden auch noch ein wenig von dem Tag hatten, vor allem Sammy, den ich im Auto gelassen und nur für ein kurzes Mittagsgassi mit Buck herausgeholt hatte.

Sonntag, Nationale Rassehundeausstellung

Da ich nun bereits wusste, wie, wo und was, klappte an diesem Tag alles wie am Schnürchen. Wir kamen viel früher am Ring 9 an und konnten uns einen guten Platz suchen.

Wie gehabt, waren die Curlys und Flats vor uns dran. Diesmal war Buck der einzige Chessie-Rüde, während am Vortag noch ein weiterer in der Zwischenklasse gestartet war. Im Ring zeigte sich Buck wie gehabt souverän, nur beim Posieren war er nicht ganz so standfest. Das war mir aber egal, nach der merkwürdigen Bewertung vom Vortag tendierte mein Engagement gegen null.

Das Ergebnis war dann überraschend. Wir wurden mit Vorzüglich bewertet (aber ohne Anwartschaft, also wieder ein Haar in der Suppe).

Die Bewertung im Wortlaut: Typical masculine head, good neck, good body, strong legs, good coat texture, moves well.

Übersetzt: Typisch maskuliner Kopf, guter Nacken, guter Körper, starke Beine, gute Fellbeschaffenheit, bewegt sich gut.

Dass Bucks Fellbeschaffenheit an einem Tag mangelhaft und am nächsten gut ist, verstehe, wer will. Ich finde es auch schade, dass uns die Anwartschaft verwehrt wurde, obwohl wir mit Vorzüglich bewertet wurden. Unter diesem Gesichtspunkt hätte ich ein weiteres Sehr gut besser verstanden. Außer Spesen nichts gewesen, könnte man meinen. Nein, ganz so negativ sehe ich die Sache nicht. Ich konnte viele Eindrücke und neue Erfahrungen mitnehmen und Buck ebenso. Er war auf jeden Fall mein Star der Show und der Beste der Besten 🙂

Nachfolgend einige Schnappschüsse vom Sonntag, die Buck und mich zeigen.

Veröffentlicht in Buck