Pino ist krank

Leider ist bei Pino nun doch eine ernste Erkrankung aufgetreten. Befürchtet hatte ich schon länger, dass etwas nicht stimmt, denn er hatte in letzter Zeit begonnen, sehr viel Wasser zu saufen. Auch hatte er schlecht gefressen, was ich so von ihm nicht kenne, da er bis dahin immer alles gierig verschlungen hatte. Als er dann eines Morgens nicht mehr laufen konnte und sich den ganzen Tag über absonderte, schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken.

Ein Besuch bei Dr. Roth in Reutlingen ergab eine Entzündung zwischen den letzten beiden Rückenwirbeln (soweit ich es verstanden habe). Ich bekam Schmerztabletten (Prednicox) mit, die zugleich entzündungshemmend wirken sollten. Weiterhin wurde Pino Blut abgenommen, und ich sollte bei Gelegenheit noch eine Urinprobe vorbeibringen.

Die Urinprobe brachte dann den großen Schock: Es war Zucker im Urin. Damit bestand der Verdacht auf Diabetes 🙁 Um diesen Verdacht zu erhärten oder auszuräumen, sollte ich zu Hause ein Blutzuckerprofil von Pino erstellen, d. h. ihm über den Tag verteilt mehrmals Blut abnehmen (mit einer Stechhilfe jeweils einen Blutstropfen am Ohr) und mit einem Blutzuckermessgerät analysieren. Weiterhin mit entsprechenden Indikatorstreifen wiederholt den Zuckergehalt im Urin messen.

Die von mir gemessenen Blutzuckerwerte waren nicht erhöht, Zucker im Urin war jedoch weiterhin messbar. Dieses Ergebnis veranlasste den Tierarzt, an einen Gerätefehler zu glauben. Ich solle die Blutzuckermessungen wiederholen und mir dazu nach Möglichkeit ein Gerät aus der Apotheke ausleihen.

Die Apothekerin war so freundlich, mir ein nagelneues Messgerät leihweise mitzugeben, sodass ich die Messprozedur bei Pino wiederholen konnte. Es ist übrigens sehr schwierig, einen Blutstropfen am Ohr zu gewinnen, der groß genug für eine Messung ist. Pinos Ohren sind von meinen anfänglichen Fehlversuchen rundum verstochen 🙁

Nachdem die neuerliche Messreihe ähnliche Ergebnisse brachte wie die erste, war das Messgerät des Tierarztes wohl doch nicht defekt.

Beim nächsten Tierarztbesuch am 26.06. wurde Pinos Blut erneut untersucht, diesmal vor und nach einer Fütterung. Ebenso eine weitere Urinprobe. Das Ergebnis, das zunächst auf sich warten ließ, ergab Folgendes: Pino leidet an einer primären Glucosurie (auch als Nierendiabetes bezeichnet), scheidet also kontinuierlich Zucker über den Urin aus. Weiterhin waren seine Nierenwerte nicht in Ordnung, lagen aber bei der letzten Blutuntersuchung bereits wieder im normalen Bereich. Es geht ihm auch insgesamt besser, was meiner Meinung nach darauf zurückzuführen ist, dass ich Pinos Ernährung umgestellt habe, als erstmals Zucker im Urin bei ihm festgestellt wurde.

In den letzten Monaten war ich aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, beiden Hunden wieder ausschließlich Trockenfutter zu geben, und zwar „Real Nature“ vom Fressnapf. Auf den ersten Blick ein sehr hochwertiges Futter, aber scheinbar für Pino nicht das richtige. Jetzt bekommt er wieder ausschließlich rohes Futter, in der Regel morgens Hirseflocken mit verschiedenen Gemüseflocken (oder püriertes frisches Obst/Gemüse) und einem Schuss kaltgepressten Öls, abends dann eine Fleischration bzw. Fleisch-/Knochenration.

Eine spezielle Nierendiät werde ich mit Pino nicht machen, da es dazu so viele gegensätzliche Positionen gibt, dass es wohl besser ist, einfach auf möglichst hochwertige Zutaten zu achten. Viel Fleisch bekam er wegen des Gendefekts, den Dalmatiner haben, ohnehin nie, und Gemüse frisst er sehr gerne.

Durch die Glucosurie können bei Pino Symptome einer Unterzuckerung auftreten, auf die ich künftig achten muss. Vermutlich war das die Ursache für die „Aussetzer“, die er in letzter Zeit hatte. Auch ist die Gefahr für Harnwegsinfektionen durch den Zucker im Urin erhöht. Ich gehe aber davon aus, dass ich seine Gesundheitsprobleme in den Griff bekommen werde und er dadurch keine größeren Einschränkungen haben wird. Kontrolluntersuchungen alle drei Monate sollen Aufschluss über den weiteren Krankheitsverlauf geben.

Nachtrag vom 24.07.:
Pinos Zustand hat sich stabilisiert, aber er ist nach wie vor wenig leistungsfähig. Er hatte ja deutlich an Substanz verloren. Zwar hat er nach der Futterumstellung wieder etwas zugelegt und frisst auch wieder gerne, man sieht und merkt ihm aber doch an, dass was nicht stimmt.Meine ohnehin bescheidenen Hundesportpläne mit ihm habe ich inzwischen ad acta gelegt. Der Zeitpunkt ist eigentlich schade, da sich erste kleine Erfolge eingestellt hatten. Pino sprach nämlich gut auf den Clicker an, mit dessen Hilfe ich sogar sein Interesse am Apportierholz wecken hatte können, obwohl er ansonsten ja kaum Beute- und Spieltrieb hat.

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