Pinos Geschichte

Bild

Der Dalmatiner-Rüde Pino kam im Herbst 1998 im Alter von 16 Wochen zu uns. Wir übernahmen ihn von einer Familie, die ihn offensichtlich loswerden wollte. Pino stammte wie die betreffende Familie selbst aus Tschechien.

Pino war unser erster Hund. Wir wollten damals einen freundlichen Familienhund, mit einer möglichst hohen Lebenserwartung. Kurzhaarig sollte er ebenfalls sein. Den an ihn gestellten Anforderungen ist Pino sicher gerecht geworden, wobei er in seiner ersten Familie einige Macken abbekommen hat. So hat er z.B. bis ins hohe Alter Kinder gemieden und hat Angst vor der erhobenen Hand, auch vor Fliegenklatschen… Nichtsdestotrotz hat er sich zu einem im Alltag sicheren, ausgesprochen friedliebenden Hund entwickelt.

Pinos Problem sind oder waren ein wenig andere Hunde, zu denen es ihn stets hinzieht, mit denen er aber letztendlich nichts anfangen kann. Spielen ist nicht sein Ding. Leider gerät er bedingt durch sein Verhalten manchmal auch an den Falschen, der ihm dann buchstäblich die Zähne zeigt. Vor größeren Verletzungen ist er aber bisher verschont geblieben.

Pinos Erziehung erwies sich als schwierig. Mit dem „Wissen“ aus diversen Ratgebern und vermeintlich guten Tipps anderer Hundehalter als einzigem Rüstzeug machten wir uns an diese Aufgabe — und machten leider sehr viel falsch! Zwar stellten Grundkommandos wie Sitz und Platz kein Problem dar, im Detail mangelte es uns jedoch an der nötigen Konsequenz und Sachkenntnis. Zur unserer Entschuldigung sei gesagt, dass Pino es einem sicher auch nicht leicht macht, das wurde gerade im Unterschied zu Sammy deutlich.

Nach den guten Erziehungserfolgen mit unserem Jungspund beschlossen wir Anfang 2008, es auch mit Pino noch einmal ernsthaft zu versuchen. So durfte der mittlerweile schon „ältere Herr“ nun ebenfalls mit auf den Hundeplatz. Die Situation dort war für ihn völlig neu, und es dauerte einige Trainingseinheiten, bis er sich einigermaßen einfügte.

Erwartungsgemäß erwies sich die Arbeit mit Pino als Herausforderung. Die vorhandene Grunderziehung war ihm zwar anzumerken, aber alte Fehler hielten sich hartnäckig und Neues wurde von ihm nicht gut angenommen. Wenn es früher okay war, mit eineinhalb Metern Abstand zum Herrchen „Fuß“ zu laufen, warum sollte es jetzt anders sein? Und warum sollte man die vielen interessanten Hundedamen nicht näher kennenlernen wollen?

Pino hatte an zwei Obedience-Beginner-Kursen und zwei Physiotherapie-Kursen beim VfH Weilheim teilgenommen, ehe er krankheitsbedingt in Rente geschickt wurde. Ein Einstieg in den Hundesport in frühen Jahren hätte aus Pino vielleicht auch einen glücklichen Agility-Hund werden lassen, da er stets sehr bewegungsfreudig war.

In gesundheitlicher Hinsicht widerlegte Pino das Vorurteil, dass Dalmatiner besonders anfällig seien. Erst im hohen Alter machen sich jetzt gesundheitliche Probleme bemerkbar. Neben den Nierenproblemen, die sich im Alltag vor allem durch einen hohen Wasserbedarf bemerkbar machen, plagt Pino auch seit Monaten eine Analdrüsenentzündung, die wir einfach nicht loswerden.

Wie Sammy wurde auch Pino längere Zeit roh ernährt (BARF), bekommt aber wie dieser inzwischen wieder Trockenfutter. Letztendlich ist mir der mit der Rohfütterung verbundene Aufwand zu groß, obwohl diese Ernährungsform für die Gesundheit der Hunde zweifelsfrei von Vorteil ist. Vor allem auch die Zahngesundheit profitiert davon, wie sich auch bei Sammy gezeigt hat. Bei ihm konnte ich anhand von Fotos einen Zusammenhang zwischen der Umstellung auf Trockenfutter und der kontinuierlichen Verschlechterung seiner Zähne (Zahnstein, Taschenbildung, Karies) erkennen.

Aktualisiert am 17.11.2010

Veröffentlicht in Pino