Yogi und Epilepsie – ein schlimmer Verdacht

Das Stichwort „Epilepsie‟ war früher schon einmal gefallen, als mich über das Internet eine Dalmatinerbesitzerin kontaktierte, deren Hund ähnliche Verhaltensprobleme aufweist wie Yogi. Bei diesem Hund wurde vom Tierarzt eine Form von Epilepsie diagnostiziert. Nachdem ich dies gehört hatte, war ich alarmiert und versuchte, mir weitere Informationen zu beschaffen.

Bei der Suche im Internet stieß ich auf eine Website, die die Zuchtstätte Von der Burg Baldeck und damit indirekt die Zuchtstätte Vom Kloster Kaltental (von dort stammt Yogi, der eigentlich Batist vom Kloster Kaltental heißt) betrifft. In beiden Fällen handelt es sich um denselben Züchter, die Familie Scheu. Zwischenzeitlich wurde nur der Zwingername von „Burg Baldeck‟ in „Kloster Kaltental‟ geändert.

 

Auf der erwähnten Website geht es um die Dalmatinerhündin Arika von der Huepfburg. Deren Mutter ist Daili von der Burg Baldeck, Tochter von Belinda von der Burg Baldeck, die sich im Besitz der Züchterfamilie (siehe dort unter „Belinda‟) befindet.

Folgender Abschnitt auf der Website ist mir besonders ins Auge gestochen:

„Der Neurologe untersuchte Arika gründlich und stellte hinterher ebenfalls fest, dass dieser Hund extrem verhaltensgestört und hochgradig nervös ist (vergleichbar auch mit ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom). Seiner Einschätzung nach liegt bei Arika eine Schädigung des Gehirns vor, so dass sie Umweltreize gestört wahrnimmt und es so zu diesen Ausrastern kommt und sie Alltagssituationen als Reizüberflutung empfindet. Ursachen könnten in der Zucht liegen – was nach heutiger Erkenntnis nahe liegt.

Mittlerweile wissen wir, nach eigenen Aussagen des Züchters, dass bei der Mutter Daili von der Burg Baldeck der Verdacht nahe liegt, Träger der Epilepsie zu sein. Ebenfalls ist bekannt, dass auch Welpen von Belinda von der Burg Baldeck an Epilepsie erkrankt sind. Und dem nicht genug, geht die Epilepsie im Stammbaum noch weiter zurück. Duffy of Animal Farm, die Schwester von Daisy of Animal Farm(Urgroßmutter mütterlicherseits von Arika), hatte bereits im Jahr 1998 ihren ersten epileptischen Anfall, dem weitere heftige Anfälle folgten.‟

Als ich das las, musste ich erst einmal schlucken. Von möglichen gesundheitlichen Problemen ist bei Züchtern ja selten die Rede. Dem Welpenkäufer werden allenfalls HD– und Augenuntersuchungsbefunde der Elterntiere genannt, bei Dalmatinern auch Ergebnisse der audiometrischen Untersuchung (Hörtest). Von Yogis Mutter weiß ich nur, dass sie HD-frei ist.

Folgende Passage auf der Website fand ich ebenfalls aufschlussreich:

„Wichtige Informationen zu Erbkrankheiten in der Zuchtlinie wurden mir vorenthalten, obwohl ihm die Problematik mit Arika bekannt war. Und als ich ihn schließlich mit den Tatsachen telefonisch sowie auch schriftlich informierte, und den Kaufpreis zurückforderte, wurde mir mit den Worten geantwortet, „ich würde mir nur nicht eingestehen wollen, dass ich nicht in der Lage wäre, diesen Hund zu halten“ und dass kein anderer Hund aus dem Wurf solche Verhaltensauffälligkeiten zeigen würde. Das Schicksal der Schwester wurde einfach mal unter den Teppich gekehrt!‟ (Fettdruck von mir hinzugefügt)

Den fettgedruckten Satz habe ich im ähnlichen Wortlaut auch von Yogis Züchter zu hören bekommen. Das hat vielleicht auch rechtliche Gründe. Die Besitzerin von Arika hatte ja vom Züchter den Kaufpreis zurückgefordert. Würde der die Probleme eingestehen, käme er um eine Leistung welcher Art auch immer wohl nicht herum. Soweit ich weiß, unterliegen Hunde der gesetzlichen Gewährleistung. Für „Mängel‟, die von Anfang an bestanden, z. B. Erbkrankheiten, muss demnach der Züchter haften.

Wer mag, kann sich die mehrfach erwähnte Website mit den Infos zu der kranken Hündin Arika selbst anschauen: Hier ist der Link*.

* Oktober 2017: Leider wurde die Website offenbar geschlossen.