Pinos große OP

Am 6. April wurde Pino in der Tierklinik Hüttig in Reutlingen operiert. Zuvor wurde noch einmal sein Blut untersucht sowie sein Blutdruck gemessen. Der Blutdruck war unverändert viel zu hoch, obwohl er seit seinem letzten Besuch in der Tierklinik ein blutdrucksenkendes Medikament bekommen hatte. Später stellte sich dann auch noch heraus, dass ein Leberwert stark erhöht war, sodass erneut ein Ultraschall durchgeführt wurde und am 12.4. eine weitere Kontrolle ansteht.

Bei der OP wurde Pino kastriert. Weiterhin wurde ein Geschwür an der linken Vorderpfote (großräumig) herausgeschnitten sowie eine Wucherung am rechten Auge entfernt. Die Hodentumore und die Wucherung an der Pfote wurden zur weiteren Untersuchung in ein Labor eingeschickt.

Im Gegensatz zu Sammy ist Pino ein sehr angenehmer Patient. Er ist ruhig und geduldig und lässt alles brav über sich ergehen. So war er auch nach der OP, als ich ihn abholte, ruhig und ging ohne zu jammern oder zu heulen oder zu fiepen mit mir mit. Auf der Rückfahrt legte ich dann einen Zwischenstopp ein, um ihm Gelegenheit zu geben, sich zu lösen. Sammy ließ Pino zur Abwechslung mal in Ruhe, verhielt sich ihm gegenüber aber sonst ganz normal. Im Auto sowie über Nacht im Haus habe ich die beiden zurzeit allerdings getrennt, damit Sammy Pinos Wunden nicht belecken kann. Pino selbst trägt Sammys bewährte Halskrause, die aussieht wie ein überdimensionaler Donut.

Bereits am Tag nach der OP schien Pino sich gut erholt zu haben. Zwar bekommt er zurzeit noch jede Menge Medikamente (Schmerzmittel, ein Antibiotikum sowie weiterhin seine blutdrucksenkenden Tabletten), ist aber schon wieder fast der alte. Seinen Sturkopf hat er jedenfalls schnell wiedergefunden…

Das legt im Übrigen nahe, dass eine Kastration zur Beseitigung von Verhaltensproblemen, wofür sie viel zu oft durchgeführt wird, ungeeignet ist. Für eine Kastration kann und darf es nur medizinische Gründe geben (sich unkontrolliert vermehrende Straßenhunde im Süden mal außen vor)! Es handelt sich schließlich um einen schwerwiegenden Eingriff, der viel zu oft verharmlost wird – bevorzugt von Hundehaltern, die zwar einen Rüden haben wollen, sich aber weigern, seine besonderen Bedürfnisse (Markieren beim Gassigehen, Liebeskummer, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist, oder gar Ausbüchsen, um zu ihr zu gelangen usw.) als naturgegeben anzuerkennen, und ihn sich lieber passend machen, statt ihn mit entsprechendem Aufwand zu erziehen. Im Übrigen kann ein Hund nur ausbüchsen, wenn er sich selbst überlassen wird. Viele Hundehalter meinen ja leider, ein Hund sei glücklich, wenn er den ganzen Tag über alleine im Garten sein darf, und wundern sich, wenn ihr Vierbeiner das anders sieht…

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