Sammys Obedience-Prüfungen 2011

sammy120x120

April 2011
Klasse 2: Sehr gut

Unsere erste Prüfung des Jahres fand am 03. April beim VdH Knittlingen statt. Richter war Ewald Bönisch, Ringsteward Anke Advena.

Zu dieser Prüfung gibt es nicht viel zu sagen, sie war einfach nur zum Vergessen! Mit Ausnahme der zwei Gruppenübungen gab es an diesem Tag keine einzige Übung, mit der ich auch nur annähernd zufrieden war. Ursache? Man kann es drehen und wenden, wie man will – wieder einmal das Wetter! Diesmal war es Sammy zu heiß. Müde, matt und lustlos quälte er sich über den Platz. Auch nur einmal Blickkontakt mit mir aufzunehmen, lag nicht drin. Stattdessen schlich er bei der Fußarbeit hinter mir her. Auch alle anderen Übungen, bei denen ein gewisses Tempo erwartet wird (Abrufen mit Steh, Box, Apportieren usw.) führte er wie in Zeitlupe aus.

Es fehlte ihm auch die Konzentration. Beim Abrufen mit Steh ließ er beispielsweise die Endgrundstellung aus und stand stattdessen in einem halben Meter Abstand schief neben mir.

Die Ergebnisse im Detail: Sitzen – 10 Punkte, Liegen außer Sicht – 9 Punkte; Freifolge – 6,5 Punkte, Sitz/Platz im Viereck – 6 Punkte, Abrufen mit Steh – 8 Punkte, Box – 8 Punkte, Apport über Hürde – 8 Punkte, Metallapport – 7 Punkte, Geruchsunterscheidung – 8 Punkte, Distanzkontrolle – 7,5 Punkte, Umgang Mensch-Hund – 10 Punkte.

Wir erzielten somit 248 Punkte und die Note Sehr gut und belegten unter den fünf Startern der Klasse 2 den ersten Platz.

Klasse 2: nicht bestanden

Unsere nächste Prüfung fand am 9. April beim VfH Weilheim statt, in dem Verein, in dem ich Basisübungsleiter und Pressewart bin. Seit ich dort nicht mehr Obedience trainiere, war ich in Weilheim nicht mehr gestartet und daher gespannt, wie es für uns – auch atmosphärisch – laufen würde. Richter war Klaus Walzel, Ringsteward Katrin Wolf.

Leider lief es für uns dann gar nicht. Anders als in Knittlingen hatte ich Sammy diesmal gut auf die Einzelübungen eingestimmt. Er wirkte danach zwar nicht übermäßig motiviert, schien mir aber hinreichend aufmerksam und auf mich konzentriert. Das änderte sich aber schon während der Fußarbeit, wo er beim Anhalten jedes Mal stehen blieb – eine Vorankündigung dessen, was noch kommen sollte…

Beim Sitz und Platz im Viereck fiel Sammy in alte Verhaltensmuster zurück und nahm die Positionen fast vorweg, obwohl wir diese Übung lange nicht mehr nach dem Schema trainiert hatten.

Das endgültige Aus für die Prüfung kam mit dem Abrufen mit Steh, normalerweise eine seiner sicheren Übungen. Auf mein Kommando hin trottete er gemächlich ein paar Schritte auf mich zu und blieb dann stehen. Ein weiteres Hier setzte er ebenfalls nur zögerlich um, das anschließende Steh war dann ohnehin reine Formsache. Anschließend trottete er im Schneckentempo in die Grundstellung.

Im Schneckentempo trottete er auch ein paar Schritte in Richtung der Box und blieb dann stehen. Auf mein weiteres Kommando schlappte er gemächlich bis knapp über das Boxband und legte sich dann selbsttätig ins Platz – mit den Vorderpfoten deutlich außerhalb der Box.

Den Apport über die Hürde und den Metallapport führte er zwar aus, allerdings in Zeitlupe. Bei der Geruchsunterscheidung keimte so etwas wie Leben in ihm auf, er trabte nicht mehr ganz so langsam zu den Hölzchen, nahm direkt das richtige auf und brachte es mir, wobei er es mit dem Bringen aber schon wieder etwas weniger eilig hatte.

Da die Distanzkontrolle bei den letzten Prüfungen immer geklappt hatte, war es wohl wieder einmal an der Zeit, sie zu versemmeln. Nachdem er das erste Platz-Kommando korrekt ausgeführt hatte, machte er es sich, während ich von ihm weg ging, erst einmal richtig bequem. Er zog eine Pfote an und kippte mit dem Hintern zur Seite. Da er gerade so bequem lag, beschloss er, mein erstes Sitz-Kommando zu ignorieren, das zweite führte er dann widerwillig aus. Insgesamt kam er laut Richter eine halbe Körperlänge vor – ein neuer Negativrekord!

Am Umgang Mensch-Hund hatte der Richter zu Recht nichts auszusetzen, da ich gute Miene zum bösen Spiel gemacht hatte. Der Umgang Hund-Mensch wird ja leider nicht gewertet, da hätte Sammy an diesem Tag schlecht abgeschnitten 🙁

Die Ergebnisse im Detail: Sitzen – 10 Punkte, Liegen außer Sicht – 9 Punkte; Freifolge – 7 Punkte, Sitz/Platz im Viereck – 7,5 Punkte, Abrufen mit Steh – 0 Punkte, Box – 0 Punkte, Apport über Hürde – 7 Punkte, Metallapport – 7 Punkte, Geruchsunterscheidung – 8 Punkte, Distanzkontrolle – 6,5 Punkte, Umgang Mensch-Hund – 10 Punkte.

Wir erzielten somit 191,5 Punkte. Zum Bestehen der Prüfung und zur Note Gut fehlte uns damit ein halber Punkt.

Obedience hat für mich in diesem Jahr bisher eine Nebenrolle gespielt, auch trainigsmäßig. Deshalb wäre es besser gewesen, keine Prüfungen zu laufen. Statt auf Obedience habe ich mich fast ausschließlich auf die Ende Januar begonnene Ausbildung zum swhv-Team-Balance-Trainer nach Ekard Lind konzentriert.

Mai 2011
Klasse 2: Sehr gut

Unsere nächste Prüfung fand am 15. Mai beim Tübinger HSV 07 statt. Richterin war Anneliese Hunzinger, Ringsteward Birgit Hornemann.

Bei dieser Prüfung ging es mir vorrangig darum, die Motivationsblockade aufzulösen, die Sammy bei den ersten beiden Prüfungen des Jahres gezeigt hatte. Ich wollte erreichen, dass er an Obedience wieder Spaß hat, auch wenn er bei Prüfungen mit wenig Stimulation und Bestärkung auskommen muss.

Da dies bei Team-Balance-Prüfungen vollkommen anders aussieht, die – anders als etwa Agility-Prüfungen – mit Obedience-Prüfungen durchaus verwechselbar sind (z. B. hier Haltungswechsel und dort Distanzkontrolle, hier Beutetausch und dort Apportieren, hier Paradeübung mit Herankommen und dort Abrufen mit Steh), ist es für einen erfahrenen Turnierhund wie Sammy schwierig, mit diesen unterschiedlichen Welten zurechtzukommen. Einmal wird er permanent in einer hohen Motivationslage gehalten und zu diesem Zweck in mehreren Motivationsbereichen (Akustik, Futter, Beute usw.) stark stimuliert, ein anderes Mal kommt vom Hundeführer nur noch wenig Stimulation.
Ganz anders stellt sich das bei einem Hund dar, der von Anfang an über Team-Balance aufgebaut wurde. Dieser hat dann eine völlig andere Art kennengelernt, Übungen zu erlernen und auszuführen, und die Motivation wurde schrittweise auf die soziale Ebene verlagert. Übungen zusammen mit dem Teamführer auszuführen an sich ist dann für den Hund lustvoll, weil er sie eben nicht mehr im Rahmen der Unterordnung ausführt, sondern Üben für ihn Spiel bleibt. Aber wie sagt man so schön, hinterher ist man immer schlauer. Ein wenig Nachdenken und Planung vorab wäre für meine hundesportlichen Aktivitäten in diesem Jahr jedenfalls nicht verkehrt gewesen.

Die Prüfung begann für uns erneut mit sehr schönen Gruppenübungen (Sitzen und Liegen außer Sicht), die jeweils mit der Höchstnote 10 Punkte bewertet wurden. Bei der Fußarbeit erreichten wir diesmal 7,5 Punkte. Laut Zuschauern wedelte Sammy dabei freudig mit dem Schwanz – genau darum war es mir bei dieser Prüfung gegangen! Leider hing er wie so oft nach (Kopf am Knie, wie die Richterin meinte). Außerdem zeigte er erneut die Marotte, beim Anhalten stehen zu bleiben.

Im Viereck kam wir diesmal auf 8 Punkte. Auch das Abrufen mit Steh (7,5 Punkte) klappte wieder leidlich, wobei Sammy aber in der Grundstellung stehen blieb.

Es wäre ja zu schön gewesen… aber leider haben wir dann die Box „genullt“ :-(. Offensichtlich ist es mir wieder „gelungen“, eine Unsicherheit in diese Übung hineinzubringen. Das Problem ist nicht, dass Sammy die Box nicht findet, er läuft nur nicht hinein. Anscheinend ist er unsicher, ob es wirklich das ist, was er machen soll. Er lief in Richtung Box los, stoppte kurz vor der Box, nahm meine weiteren Kommandos „Box“ nicht an und setzte sich schließlich hin (macht er immer, wenn er unsicher ist).

Besser klappte es mit dem Apport über die Hürde (8,5 Punkte) sowie dem Metallapport (10 Punkte) und der Geruchsunterscheidung (9,5 Punkte, aber wieder kein Sitz in der Endgrundstellung).

Bei der Distanzkontrolle entschied ich mich dafür, Risiko zu gehen und das ganz neu eingeführte Hörzeichen „Down“ (aus dem Steh ins Platz) zu verwenden. Im Training hatte er mir die Distanzkontrolle so zuletzt perfekt gemacht, aber leider nicht bei der Prüfung, sodass ich schnell noch ein Platzkommando hinterherschieben musste. Wie immer kam er dabei dann vor – somit Doppelkommando und Vorkommen: 7 Punkte.

Am Umgang Mensch-Hund gab es nichts zu beanstanden (10 Punkte), sodass wir insgesamt 245,5 Punkte und die Note Sehr gut erzielten. Das reichte an diesem Tag für den zweiten Platz.

Klasse 2: Sehr gut

Unsere nächste Prüfung fand am 29. Mai bei den HSF Degerloch statt, dem Verein, in dem ich damals noch Obedience-Trainer war. Richter war Peter Reiff vom VfH Weilheim, Ringsteward Stephanie Frey.

Diesmal war ich bereits kurz nach halb neun Uhr vor Ort, um „unsere“ Beginner und Einser laufen zu sehen. Das hatte den Nachteil, dass Sammy dadurch den ganzen Tag im Auto warten musste, weil Klasse 2 erst nach dem Mittagessen dran war. Leider stand das Auto teilweise in der Sonne, sodass es für die Hunde trotz geöffneter Seitenfenster und Heckklappe und natürlich Wassernapf im Auto doch recht anstrenged war. Dementsprechend war Sammy zwar gut drauf, aber schon etwas schlapp. Ich im Übrigen ebenso.

Die Gruppenübungen liefen wie fast immer gut, wir erzielten einmal 10 Punkte und einmal 9 Punkte. Bei der Freifolge war Sammy nicht durchgängig konzentriert, und er läuft nun einmal nicht besonders eng und hängt ab und zu nach – 7,5 Punkte. Beim Sitz und Platz im Viereck zeigte Sammy ein sehr schönes Sitz, lag beim Platz aber schief – 6 Punkte. Das Abrufen mit Steh machte Sammy klasse – er kam wieder im normalen, schnellen Tempo angelaufen und erstarrte auf mein Kommando Steh buchstäblich wie vom Blitz getroffen – 7 Punkte.

In die Box lief Sammy diesmal – wiederum ebenfalls in seinem normalen Tempo -, sodass wir 10 Punkte bekamen. Für den Apport über die Hürde bekamen wir 8 Punkte – ok, war nicht besonders. Beim Metallapport wollte Sammy das Apportel nicht aufnehmen – 0 Punkte. Dieses Ei hatte ich mir unmittelbar vor der Prüfung selbst gelegt: Beim Warten auf unsere Einzelübungen legte ich die Apportel auf einer Bank ab. Als Sammy drangehen wollte, rutschte mir das absolute No-Go-Wort „Nein“ heraus. Dieses Nein hat Sammy dann in der Prüfung umgesetzt 🙁

Für die Geruchsunterscheidung bekamen wir 9 Punkte. Sammy nahm diesmal das richtige Hölzchen nicht direkt auf (ich weiß auch, warum) und zeigte wie fast immer in Prüfungen eine schiefe Abschlussgrundstellung. Bei der Distanzkontrolle brauchte ich für die erste Position ein zweites Kommando, die restlichen Positionen zeigt er dann aber perfekt: 7 Punkte. Der Umgang Mensch-Hund wurde mit 10 Punkten bewertet, sodass wir insgesamt die Note Sehr gut mit 242 Punkten erhielten. 

Wir legen jetzt eine Obedience-Prüfungspause ein, da ich mich in nächster Zeit dem Team-Sport nach Ekard Lind widmen werde. Daneben trainieren wir aber weiter Obedience.

September 2011
Klasse 2: Meldung zurückgezogen

Eigentlich wollte ich am 17. September erneut in Weilheim starten, aber leider machte mir ein neuerlicher heftiger Arthritisschub bei Sammy einen Strich durch die Rechnung. Folglich zog ich meine Meldung zurück.

Aufgrund des Verhaltens, das Sammy beim Vorbereitungstraining am 10. September in Weilheim gezeigt hatte, liegt die Vermutung nahe, dass sein Verhalten bei den Prüfungen in Knittlingen und Weilheim Anfang des Jahres ebenfalls durch seine Autoimmunerkrankung verursacht oder zumindest begünstigt wurde. Eben dieses Verhalten legte er nämlich auch jetzt beim Vorbereitungstraining an den Tag: Er war unmotiviert, ja fast verstört, und es war kein sinnvolles Arbeiten mit ihm möglich.

Klasse 2: alle weiteren Meldungen zurückgezogen

Da Sammy einen Tag vor dem geplanten Start am 24. September in Mühlacker erneut zu humpeln begann, zog ich diese und alle weiteren Meldungen für dieses Jahr zurück und beende damit die Prüfungssaison 2011. Ob und wie es im nächsten Jahr weitergeht, steht in den Sternen…