Probleme über Probleme

Yogi startete mit einem Eklat ins Jahr 2014: Beim gemeinsamen Spaziergang mit der Züchterin, seiner Mutter „Marilyn‟, seiner Schwester „Heidi‟ und zwei seiner Wurfgeschwister lief er mehrmals weg. Daraufhin beschuldigte mich die Züchterin, nicht in der Lage zu sein, ihn zu erziehen bzw. nicht genug Zeit für ihn zu haben.

Dieses sein Verhalten sagte einiges über Yogis Persönlichkeit aus. Schon beim ersten Wiedersehen mit seiner Mutter und Schwester in der Welpengruppe – wenige Tage, nachdem wir ihn bei der Züchterin abgeholt hatten – nahm er keinerlei Notiz von den beiden. Auch die Züchterin wurde von ihm ignoriert.

Im Februar ließ ich Yogi einen Kastrationschip mit 6-monatiger Wirkdauer implantieren. Zunächst verschlimmerte sich durch den Chip sein Verhalten, was normal ist und sich am Ende der Wirkdauer wiederholt. Mein Dalmatiner zog beim Gassigehen wie ein Berserker an der Leine, da er überall zugleich schnüffeln wollte, markierte alle paar Schritte und war nicht ansprechbar. Mit der Zeit veränderte sich sein Verhalten jedoch. Er hörte auf, zu markieren, und wurde insgesamt etwas entspannter. Ich konnte ihm wieder Freilauf gewähren. Sein Gehorsam beim Rückruf ließ zwar weiterhin zu wünschen übrig, aber es war vertretbar, ihn in ruhigeren Gegenden von der Leine zu lassen.

Leider brachte die chemische Kastration jedoch zwei Probleme mit sich: Es kam zu einer Auseinandersetzung mit Buck und außerdem pieselte er immer wieder ins Haus. Letzteres auch, wenn wir wo zu Besuch waren. Dass dieses Pieseln mit dem Chip zusammenhing, wurde ersichtlich, als es aufhörte, nachdem der Chip zu wirken aufgehört hatte.

Im Herbst (der Chip wirkte länger als angegeben) kristallisierte sich Yogis Persönlichkeit neu heraus. Er legte nun einen starken Jagdtrieb an den Tag. Obendrein reagierte er extrem auf Hündinnen. Mit „extrem‟ meine ich beispielsweise, dass er buchstäblich zu schreien anfing, als wir an einem geparkten Auto vorbeifuhren, in dem eine Hündin saß, deren Läufigkeit bereits Monate zurücklag. Mit zunehmender Entfernung zur Hündin ging das Schreien in Wolfsheulen über. Buck, der mit ihm Auto saß, reagierte nicht auf die Hündin.

Etwas Positives gibt es zu Yogi aber auch zu sagen: Im Haus ist er der liebste Hund der Welt. Er sucht ständig Kontakt zu mir, liegt abends bei mir auf dem Sofa und liebt seine Streicheleinheiten. Vielleicht hatte die Züchterin den Welpen zu viel Dr. Jekyll und Mr. Hyde vorgelesen? 😉

Alleine und unterwegs

Im Februar verbrachten Sammy und Yogi zusammen eine Woche in einer Hundepension. Die Inhaberin, eine Bekannte, hatte angekündigt, Yogi zur Beschäftigung vors Fahrrad spannen zu wollen (Bike-Jöring). Davon war anschließend allerdings keine Rede mehr.

Im September bzw. Oktober waren dann Buck und Yogi gemeinsam drei Wochen in einer Pension untergebracht. Dazu kamen weitere zwei Wochen im Dezember bzw. Januar 2015. Mit anderen Hunden hat Yogi keine Probleme, ist aber manchmal aufdringlich und respektlos.

Neben zwei Wochenendtripps nach Holland, mehreren nach Österreich und einem nach Hessen durfte Yogi zusammen mit Buck im September auch eine Woche mit nach Berlin. Im Trubel der großen Stadt stand er permanent unter Strom. Beim U-Bahnfahren dachte ich, dass er einen Herzinfarkt bekommt.

Im Hundesport

Yogi nahm 2014 parallel zu Buck mit mir am Begleithundetraining teil, zunächst bei den HSF Kirchheim und dann beim HSV Underdogs. Dieses Training setzte ich fort, nachdem Buck im Juni die Begleithundeprüfung bestanden hatte. Statt mit Buck wollte ich im August ursprünglich mit Yogi an der Prüfung teilnehmen, musste dann aber umdisponieren. Zwar ist Yogis Gehorsam gut, er arbeitet gerne, schnell und zuverlässig, aber… er verliert leicht die Konzentration. Irgendwann verlor ich dann die Geduld und gab vorerst auf.

Zukünftig wird Gary sich mit Yogi auseinandersetzen und ihn ausbilden. Ich schlüpfe in die Rolle des Trainers bzw. Zuschauers.

Gesundheit

Erstmals zeigte Yogi 2014, dass er sensibel auf Futter reagieren kann (zumindest vermute ich das Futter als Ursache), indem er auf dem Rücken einen Hotspot entwickelte. Davon abgesehen, blieb von der Auseinandersetzung mit Buck im März eine kleine Narbe auf dem Kopf und eine Verdickung innen am Ohrlappen zurück.

Und sonst?

Sobald wir das Haus verlassen, verkehrt sich alles, was ich zu Hause an Yogi mag, ins Gegenteil. Draußen ist er einfach nur anstrengend. Es macht wirklich keine Freude, ihn dabei zu haben. Ich hoffe, dass das irgendwann zumindest besser wird. Gary und ich werden weiter daran arbeiten.