Bucks Geschichte

Im Oktober 2011 war endgültig die Entscheidung gefallen, dass ein Nachfolger für Pino bzw. für Sammy im Hundesport hier Einzug halten sollte. Pino war zu dieser Zeit bereits 13 Jahre alt und ziemlich krank und bei Sammy sah es wegen seines unklaren neurologischen Befunds schließlich so aus, dass an Hundesport nicht mehr zu denken war.

Pino und Sammy in guten Tagen

Pino und Sammy in guten Tagen

Entscheidung für die Rasse

Der Entscheidung für die Rasse Chesapeake Bay Retriever war ein langer Such- und Abwägungsprozess vorausgegangen. Schließlich kontaktierte ich eine DRC– bzw. VDH-Züchterin, die nicht allzu weit von meinem Wohnort entfernt war und im Dezember/Januar einen Wurf erwartete. Nach der ersten Kontaktaufnahme besuchte ich sie persönlich und wir wurden uns einig. Als schließlich am 3. Januar 2012 ihr C-Wurf das Licht der Welt erblickte, stand fest, dass einer der beiden Rüden meiner werden würde.

Buck wurde sehr sorgfältig ausgewählt, da ich ihn nicht nur im Hundesport führen, sondern auch ausstellen wollte. Weiterhin hatte ich mir auch vorstellen können, die Zuchtzulassung für ihn zu beantragen. Und sogar jagdliche Prüfungen mit ihm abzulegen. Doch die besten Pläne halten der Realität oft nicht stand.

Buck als Welpe

Buck als Welpe

Einzug und Folgezeit

Buck zog am 2. März 2012 hier ein. Bis zum 5. April lief noch alles nach Plan. Ich nahm mit ihm am Welpenkurs in einem Stuttgarter Hundesportverein teil und war mit seiner Entwicklung zufrieden. Zwar legte er von Anfang an eine gewisse Schreckhaftigkeit und ebenso eine gewisse Nervosität an den Tag, die sich in häufigem Winseln äußerte. Dem maß ich aber nicht allzu viel Bedeutung bei. Nervosität ist schließlich bei Gebrauchshunden weit verbreitet, auch Sammy war in jungen Jahren nicht frei davon.

Die Schreckhaftigkeit scheint sich im Laufe der Zeit verloren zu haben. Auf Schüsse z. B. hatte Buck zuletzt bei mehreren Gelegenheiten gar nicht mehr reagiert. Was das Winseln angeht, so ist Buck anders als Sammy nicht nur beim Warten auf dem Hundeplatz laut, sondern auch in vielen Alltagssituationen. Meistens dann, wenn er nicht sofort bekommt, was er will. Bislang habe ich leider kein dauerhaft wirksames Mittel dagegen gefunden.

Am 5. April wurde mein Privatleben durch eine Trennung schwer erschüttert. Die Ausbildung von Buck trat unter diesen Umständen in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz besuchten wir beim VfH Weilheim einen Junghundekurs und einen Kurs für Fortgeschrittene, übten aber zu Hause nur wenig.

Im August verbrachte ich den bereits im Vorjahr gebuchten und bezahlten vierwöchigen Urlaub alleine mit Pino, Sammy und Buck. Es sollte Pinos letzter Urlaub werden, da sich sein Gesundheitszustand so dramatisch verschlechtert hatte, dass ich ihn am Tag nach unserer Rückkehr, am 3. September, einschläfern lassen musste.

Pino und Sammy

Pino und Sammy – der letzte gemeinsame Urlaub

Die Aufmerksamkeit, Zuwendung und Betreuung, die Pino zuletzt gefordert hatte, ging natürlich von der Zeit ab, die ich für Sammy und Buck zur Verfügung hatte. Vor allem für Buck hätte ich es mir anders gewünscht, aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert.

Zu meinen privaten Problemen kam nun noch die tiefe Trauer über den Tod meines ersten eigenen Hundes hinzu. Sammy und Buck mussten in dieser Situation vor allem im Alltag funktionieren, aber auch den Hundesport verlor ich nicht ganz aus den Augen.

Mit Buck probierte ich Agility aus. Das machte ihm sichtlich Spaß. Viel Zeit und Lust zum Üben hatte ich aber nicht und letztendlich gingen wir nur ein paar Mal ins Training.

Mit Sammy nahm ich weiter am Obedience-Training beim VfH Weilheim teil. So gelang mir bei der Obedience-Prüfung im Oktober mit der Note Vorzüglich sogar der Aufstieg in die höchste Obedience-Klasse 3, an den ich schon nicht mehr geglaubt hatte.

Da Sammy gesundheitlich wieder stabil schien, war klar, dass ich nach der Winterpause weiter mit ihm trainieren würde, um zukünftig in Klasse 3 Prüfungen mit ihm laufen zu können.

Buck

Buck nach Pinos Tod

Ausstellungen

Nachdem es in Bucks Ausbildung aus den genannten Gründen nicht wie geplant und erhofft gelaufen war, gelang es mir 2012 zumindest, seine Ausstellungskarriere ins Rollen zu bringen. Im September traten wir in Winnenden in der Jüngstenklasse an und wurden mit der Höchstnote bewertet. Im November versuchten wir unser Glück in Karlsruhe in der Jugendklasse. Die Bewertungen Sehr gut und Vorzüglich (ohne Titelanwartschaft) machten deutlich, dass Buck für den „Laufsteg“ noch nicht reif war. Damit zog ich unter unsere Ausstellungsaktivitäten vorerst einen Schlussstrich.

Winnenden 2012

Ich mit Buck in Winnenden

Neuer Hundekumpel

Am 25. November 2012 zog dann Yogi hier ein. Mir einen dritten Hund anzuschaffen, wie Pino ein Dalmatiner, war nicht geplant gewesen, sondern eine Bauchentscheidung. Yogi tat mir richtig gut! Auch Buck und Yogi wurden schnell beste Freunde. Da Buck sehr viel Power hat, mit der er Sammy zunehmend zu überfordern begann, fügte Yogi sich auch unter diesem Gesichtspunkt gut ins Gesamtbild ein. Die beiden Jungspunde können sich gegenseitig auspowern, sodass Sammy nicht ständig gefordert ist.

Buck und Yogi

Buck und Yogi

Obedience, Team-Balance und mehr

Von Februar bis April 2013 nahm ich mit Buck beim VfH Weilheim am Obedience-Training teil. Ab Herbst 2013 trainierte ich dort nur noch mit ihm.

Ende März 2013 durfte Buck anstelle von Yogi, der nicht fit gewesen war, bei Sandra in Löchgau einen ganzen Tag Team-Balance-Prüfungsvorbereitung absolvieren. Obwohl ich seit seinen Welpentagen keine Team-Balance-Übungen mehr mit ihm geübt hatte, schlug er sich mehr als wacker. Anfangs wirkte er noch verhalten, taute aber schnell auf und zeigte sich anschließend von seiner besten Seite. Da Yogi diese Vorbereitung nun fehlt, werde ich die für Mai 2013 geplante Team-Balance-Prüfung voraussichtlich mit Buck ablegen (die Prüfung fiel dann leider aus).

Mit Agility wollte ich im April 2013 „richtig‟ anfangen. Bucks exzellente Gesundheitswerte hätten uns diese Möglichkeit gelassen, aber wieder kriegte ich die Kurve nicht. Ähnlich lief es im Frühjahr 2014. Ich hatte mir fest vorgenommen, mit Buck ins Agility-Training zu gehen, ließ es aber erneut bleiben. Ich denke, dieses Thema ist abgehakt.

Ende April 2013 beginnt beim VfH Weilheim ein Begleithundekurs, an dem wir teilnehmen werden. Ich bin guter Dinge, dass Buck die Begleithundeprüfung anschließend problemlos bestehen wird.

Im Juni 2013 steht ein Mantrailing-Seminar auf unserem Programm.

Buck

Buck 2013

Im Alltag

Buck besticht durch sein offenes, freundliches Wesen. Draußen ist er Fremden gegenüber fast ein wenig distanzlos, im Haus ist er wachsam und meldet zuverlässig – ein Einbrecher hätte ohnehin keine Chance, unbeschadet an ihm vorbeizukommen. Freunde und Bekannte hingegen werden zu Tode geliebt 😉 Hunde beiderlei Geschlechts stellen kein Problem dar, solange sie uns freundlich gesonnen sind. Ist das nicht der Fall, weiß Buck sich zu helfen und verteidigt auch das eigene Rudel.

In den unterschiedlichsten Alltagssituationen ist Buck sehr sicher. Das war bei ihm von Anfang an so. Auffallend ist auch sein gutes Urteilsvermögen. Das betrifft z. B. den Jogger, der sich uns abends im Dunkeln nähert. Oder die Reiterin in derselben Situation. Oder den Hund, der zu Sammy hinläuft. Buck entscheidet blitzschnell, ob Gefahr droht oder nicht, und lag dabei bisher immer richtig.

Fell(-pflege)?

Chesapeake Bay Retriever haben ein besonderes Fell, das es ihnen ermöglicht, auch bei Minusgraden im Wasser ihre Arbeit zu verrichten (Wasserapport). Es ist überwiegend kurz, wellig und leicht ölig. Unterwolle ist reichlich vorhanden. Die Frage nach der Fellpflege beantwortete mir die Züchterin ursprünglich mit der Gegenfrage Welche Fellpflege? Ganz so ist es leider nicht. Bucks Fell nimmt Schmutz stärker auf als das kurzhaariger Hunde. Und er verliert viel Unterwolle. Vor allem Letzteres sorgt dafür, dass dem Staubsauger nie die Arbeit ausgeht.

Buck und ich

Buck hat ein feines Gespür dafür, wie es mir gerade geht, und verhält sich oft verblüffend einfühlsam. Seinen vielen positiven Eigenschaften stellt er aber auch einige negative (siehe oben) gegenüber, sodass nicht die Gefahr besteht, dass man ihn zu sehr gern hat 😉

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